Ortsgruppe Bad Gottleuba-Oelsen

Kontakt:
Ortsgruppe Bad Gottleuba-Oelsen
Jens Neumann
Waldweg 10
01816 Bad Gottleuba

Tel.: 035023/69983
Fax: 035023/51644

E-Mail:lvsh-og.oelsen@web.de

Schwerpunkte der Arbeit sind:

  • Erhaltung der Biotope mit ihrem vielfältigen und wertvollem Artenvorkommen
  • Brauchtumspflege, im besonderen jagtliches Brauchtum
  • Heimatgeschichte pflegen und in die Generationen weitertragen
  • Öffentlichkeitsarbeit im Verwaltungsgebiet der Gemeinde

Die jährliche Pflege von Wanderwegen und Informationstafeln im Naturschutzgebiet, sowie die Organisation geführter Wanderungen und Informationsveranstaltungen zur Landschaftspflege werden durch die Ortsgruppe realisiert.

> Baumpflanzung in Oelsen am 5. November 2019

Zur Optimierung der Bewässerung wurde Drainrohr als Schlaufe im Pflanzloch verlegt, Foto: Beschäftigungsgesellschaft Pirna e.V. Pflanzstation – drei Schüler und ein Erwachsener zur Anleitung, Foto: Beschäftigungsgesellschaft Pirna e.V.

Foto links: Zur Optimierung der Bewässerung wurde Drainrohr als Schlaufe im Pflanzloch verlegt.
Foto rechts: Pflanzstation – drei Schüler und ein Erwachsener zur Anleitung
Alle Fotos: Beschäftigungsgesellschaft Pirna e.V.

Oelsen  Am 5. November 2019 wurden im Ortsteil Oelsen der Gemeinde Bad Gottleuba- Bergießhübel auf einer Liegenschaft des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz 20 hochstämmige Birnen-, Pflaumen-, Kirsch- und Apfelbäume alter regionaler Sorten durch die Landesvereins-Ortsgruppe Bad Gottleuba/ Oelsen gepflanzt. Die Planungen dazu begannen bereits 2018 mit Recherchen zum Bestand von Landschaftselementen im Raum Oelsen und deren Ausräumung im Zusammenhang mit der Entwicklung industrieller Landwirtschaft.

Besondere Aufmerksamkeit erweckte hier die Kalkgrundwiese, an der ein Wanderweg mit Informationstafel zum Naturschutzgebiet entlang führt. Ober und unterhalb des Wanderweges befinden sich Reste einer in früherer Zeit vorhandenen Baumreihe. Zeitzeugen konnten sich noch erinnern, dass dieser Weg als «Kirschbaumallee» bekannt war.

Über einen Verbund dieses Gebietes durch Neuanpflanzungen von Gehölzen wurde in der Ortsgruppe diskutiert. Im Ergebnis fiel die Entscheidung auf eine Auswahl verschiedener Obstgehölze, wie oben erwähnt. Von einer reinen Kirschbaumpflanzung wurde abgesehen, da die biologische Vielfalt hier erhalten werden sollte und dem im Volksmund belegten Namen nicht Rechnung getragen werden musste. Die Gebirgsbauern hätten sich sicherlich für die Kirschen entschieden, da diese auch auf Trockenstandorten gut gedeihen. Eine von der Ortsgruppe durchgeführte Standorterkundung ergab jedoch, dass im Bereich des Pflanzabschnittes nicht nur trockene Böden vorhanden sind, sondern auch frische bis feuchte, wodurch auch andere Obstgehölze, zum Beispiel Pflaumen, gute Wachstumsbedingungen vorfinden.

Die Finanzierung löste die Ortsgruppe durch Beantragung und Inanspruchnahme von Fördermitteln. Über das Förderprogramm EPLR (Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen) in der Kulisse natürliches Erbe «Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen biologischen Vielfalt» wurden die Kosten für Material und Pflanzware zu 100 % erstattet – dafür sind wir sehr dankbar. Die Ortsgruppe stellte mit Hilfe des Landschaftspflegeverbandes (LPV) Sächsische Schweiz (Frau Jost) die erforderlichen Unterlagen für die Geschäftsstelle des Landesvereins zusammen und erklärte sich bereit, die Pflanzung selbst zu organisieren und durchzuführen. Neben Freiwilligen aus der Gemeinde bemühte sich die Ortsgruppe auch um die Beteiligung von Schülern der ortsansässigen Oberschule. Dabei war wohl bei der Organisation die größte Hürde, die Schüler zur «Kirschbaumallee» zu bringen. Auf Anfrage stellte der Geschäftsführer des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE), Herr Uwe Thiele, einen Schulbus kostenfrei zur Verfügung, um den Schülern die Teilnahme an der Obstbaumpflanzung zu ermöglichen.

Da die Pflanzung im unbelaubten Zustand der Bäume erfolgen musste, war die Terminfestlegung vom Wetter abhängig. Schnee oder Regen mit viel Wind und Kälte ist in einer Höhenlage von 600 m über NN nicht selten. Deshalb wurde die nahe liegende Kulturhalle in Oelsen, welche schon Jahrzehnte zuvor Dr. Siegfried Sommer mit seinen Studenten als Basislager für Naturschutzarbeiten diente, reserviert und beheizt. Am 5. November 2019 lief alles wie im Lehrbuch. Die Pflanzlöcher waren drei Tage zuvor mit einem Bagger durch Mitglieder der Ortsgruppe ausgehoben worden. Vor Ort übernahm die Beschäftigungsgesellschaft Pirna e.V., geleitet von Herrn André Neumann (Geschäftsführer), mit Technik und fünf Arbeitskräften die Materiallogistik und beteiligte sich an der Pflanzung. Die Mitglieder der Ortsgruppe Bad Gottleuba/ Oelsen und sechs freiwillige Helfer aus dem Gemeindegebiet sowie Mitarbeiter der Beschäftigungsgesellschaft Pirna e.V., 48 Schüler der 6. Klasse und deren Klassenlehrer pflanzten gemeinsam 20 hochstämmige Obstbäume. Zugleich wurden der notwendige Wurzel-, Stamm- und Verbissschutz angebracht Mit Dreibockanbindung und Wildschutzzaun erfolgte die Sicherung der jungen Bäume. Dank der guten Vorbereitung, konnten alle Arbeiten in der Zeit von 8 bis 12 Uhr erledigt werden. Die Betreuung und Anleitung der Schüler sowie die pädagogischen Ausführungen zu Pflanzen und den notwendigen Arbeiten realisierten Mitglieder der Ortsgruppe. Besonderheiten des Gebietes und Fragen zum Naturschutz wurden ebenso vermittelt wie die Freude, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Nun gilt es dafür zu sorgen, dass die Arbeiten auch Früchte tragen. Bis Ende November wurden alle Pflanzen mit 2500 l Wasser versorgt. Ein Jungbaum- Erziehungsschnitt erfolgt im laufenden Jahr und die regelmäßige Kontrolle der Anbindungen ist wiederum durch die Helfer in der Ortsgruppe gesichert. Die Ortsgruppe Bad Gottleuba/Oelsen dankt allen Mitwirkenden, Helfern, dem RVSOE, der Schulleitung Herrn Schenk und vor allem den Schülern für ihren Einsatz für unsere gemeinsame Heimat. So ist dank der gemeinschaftlichen Arbeit wieder ein verlorener Stein im Mosaik der biologischen Vielfalt ersetzt worden.

Jens Neumann

Den Bericht über den Arbeitseinsatz  finden Sie in den Mitteilungen 1/2020 Seite 71 bis 72