Verein zur Förderung der ländlichen
Baukultur in Sachsens Mitte
Am 6. Juli 2021, wurde in Helbigsdorf (bei Wilsdruff) im Rahmen einer Informationsveranstaltung der „Verein ländliche Baukultur in Sachsens Mitte“ gegründet. Als Untergliederung des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz versteht sich der neue Verein zum einen als Förderer des Projektes Freilichtmuseum für Sachsens Mitte. Zum anderen sind die satzungsgemäßen Ziele das „Engagement für unsere Umwelt, ihre landschaftlichen, historischen und kulturellen Besonderheiten und die Förderung der Lebensqualität im ländlichen Raum, besonders im Bereich der ländlichen Baukultur.“
Um diese Ziele zu verwirklichen, ist geplant, verschiedene Veranstaltungen, wie Workshops und Kolloquien durchzuführen, Weiterbildungen zu organisieren und mit allen Aktionen den ländlichen Raum mehr in den Fokus zu rücken. Termine für eine Exkursion sowie die Beteiligung zum Tag des offenen Denkmals sind vorgesehen. Schwerpunkt ist die Unterstützung der Errichtung eines Freilichtmuseums im Wilsdruffer Land. Die Pläne dafür sind nicht neu. Im Jahr 2018 zeigte eine Machbarkeitsstudie Möglichkeiten dazu auf. Daraufhin wurde in der Stadt Wilsdruff eine Projektstelle geschaffen, welche dieses ambitionierte Vorhaben vorantreiben soll. Mit der Gründung des Fördervereins ist nun ein weiterer Schritt Richtung Zukunft vollzogen, einer Zukunft, welche im musealen Kontext unsere Herkunft beleuchten soll. Es werden derzeit potentielle Standorte für dieses Museum untersucht.
Zu der Informationsveranstaltung waren Unterstützer und Mitstreiter geladen. Einige davon sind bereits Mitglieder anderer Aktionsgruppen des Landesvereins, wie der Arbeitsgemeinschaft Dorfentwicklung oder der Bauberatungsstellen in Rothenfurth und Helbigsdorf. In ehrenamtlicher Arbeit wurden von den aktiven Denkmalschützern und Handwerkern in der Vergangenheit schon mehrere Häuser gerettet und jährlich eine Veranstaltung „Offener Hof“ durchgeführt.
Die Geschäftsführerin, Susanna Sommer und der stellvertretende Vorsitzende, Dr. Hans-Joachim Jäger begleiteten die Gründungsveranstaltung und trugen mit ihrer Ausstrahlung maßgeblich zum Erfolg bei: Spontan fanden sich siebzehn Veranstaltungsteilnehmer, welche die Gründungsurkunde der neuen Untergliederung unterzeichneten und damit ihre Unterstützung für das Projekt und darüber hinaus zusicherten. So konnten neben den schon langjährigen Mitstreitern auch viele junge Leute als Mitglieder für unseren Verein gewonnen werden.
Die Mitglieder nehmen rasch die Arbeit auf, denn ein historisches Bergarbeiterhaus im Osterzgebirge wartet auf seine Rettung. Am Standort ist es nicht mehr zu halten, weil der Baugrund durch den Altbergbau zu unsicher geworden ist. Da es aber eines der letzten Zeugen einer Bergbausiedlung des 17. Jahrhunderts ist, sind die Bemühungen groß, das unter denkmalschutzstehende Gebäude geordnet zurückzubauen, einzulagern und später im Freilichtmuseum wieder errichten zu können.