- Baustelleneinrichtung (incl. Bauwasser- und Baustromanschluss, Container für Schuttberäumung, allgemeine Bauschuttentsorgung, übergangsweise Bautüren),
- Einrüstung aller Fassaden incl. Dachdeckerfangschutz und Vorhaltung für die Zeitdauer aller Arbeiten,
- Abbruch der alten Dach- und Giebeldreieckeeindeckung incl. Unterbau und Entsorgung,
- Ausbau der Lehmgefache und Entsorgung,
- Abbruch der rückwärtigen Anbauten mit Schleppdach und freistehender Einzelstütze, Abbruch der rückwärtigen EG-Außenwand,
- Öffnen der Holzbalkendecken, vorerst nur in den wandnahen Teilbereichen, jedoch in Abhängigkeit von der Schadensituation auch in weiteren Anteilen,
- Ausbau der Haustür und der Außenfenster, in den meisten Fällen zur Bergung und Einlagerung, in minderwertigen Fällen aber auch zur Entsorgung.
- Bodenaushub zur Freilegung der rückwärtigen EG-Außenwand incl. Zulagen für Hin¬dernisse im Boden,
- Freilegung einer anstehenden Grube im Erdreich incl. Verfüllung,
- Fundamentaushub für Streifen- und Stützenfundamente im Bereich der rückwärtigen EG-Außenwand incl. Materialentsorgung,
- Betonierung der erforderlichen Fundamente in frostfreier Tiefe,
- Errichtung des Mauerwerkes für die neue rückwärtige EG-Außenwand aus 30 cm Hlz-Porotonziegelmauerwerk incl. Anbindung an das bestehende Bruchsteinmauerwerk der Giebelwand, Anordnung der erforderlichen Öffnungen für zukünftige Fenster und eine Nebeneingangstür sowie Einbau der erforderlichen horizontalen Dichtungsebenen — Errichtung des Mauerwerkes als neue Außenwandaufmauerungen unter den neuen Fachwerkanteilen des EG nach der Straße und im Bereich des hangabwärts gelegenen Giebels in 36,5 cm Vollziegelmauerwerk aus 1NF-Steinen incl. Einbau der erforderlichen horizontalen Dichtungsebenen,
- Anbringung von Sperrputz und zementgebundener Dichtungsschlämme für bereichweise vertikale Mauerwerksabdichtung auf den wieder von Erdstoff berührten neuen Mauerwerksanteilen,
- Aufmauern neuer Mauerkronen zwischen den zu erhaltenden bruchsteinernen EG-Außenmauern und der Holzbalkendecke über EG in Vollziegelmauerwerk aus 1NF-Steinen,
- Liefern und Verlegen einer neuen unprofilierten Granitschwelle im Bereich der straßenseitigen Hauseingangstür, auf welcher die hölzernen Türstiele aufstehen.

- abschnittsweiser Ausbau und Entsorgung des geschädigten Altholzes im Bereich des Außenwandfachwerkes des EG und OG, im Bereich der Decken (vor allem der Auflagerbereiche) und im Bereich des Dachstuhles (vor allem der Sparrenfüße sowie betreffend die Giebelgebinde),
- damit einhergehend Erstellung und abschnittsweises Umsetzen von Ab- und Unterstützungskonstruktionen,
- Lieferung, Abbund und Einbau von Bauholz zum art- und dimensionsgleichen Ersatz von Schwellen, Füllhölzern, Stielen, Wechseln, Streben, Rähmen, Balken und Balkenköpfen, Sparren und Sparrenfüßen sowie von Teilen der Dachlängsausteifung — in den wichtigeren Anteilen aus speziell angeliefertem Altholz,
- Ausbildung der Deckenbalkenauflager teilweise mit Hakenblatt, Kreuzkamm und Schwalbenschwanz,
- Anschuhung der Deckenbalken über Schlitzbleche und Stabdübel,
- Profilierung einzelner Austauschhölzer für Schwellen, Füllhölzer und Balken bzw. Balkenköpfe in den vorgefunden historischen Verläufen,
- Einarbeitung von Nuten in die neuen Deckenbalkenanteile zur Aufnahme der Deckeneinschubbretter (Kriecher und Decker),
- anteiliger Einbau von Eichenholz im Bereich der beiden Türstiele,
- Einbau von Verbindungsmitteln in Form von Kleineisenteilen (Bolzen, Holzverbinder, GEKA-Dübel etc.) und auch von Holznägeln an den sichtbaren Fachwerkknoten,
- Anbringung von Schalungen auf den Dachflächen und an den Giebeldreiecken als Untergrund für die Schieferdeckungen,
- Anbringung einer Deckleistenschalung mit Kerbschnittfries im OG-Bereich der Gebäuderückseite,
- Wiedereinbau von herausgenommenen Deckeneinschubbrettern und Ergänzung durch neuangefertigte (Kriecher und Decker),
- Einbau neuer Fußbodendielungen im OG und Dachbodenbereich,
- Liefern und Montieren von profilierten Traufbrettern.


-
Aufbringung einer diffusionsoffenen Schalungsbahn,
- Eindeckung der Dachflächen mit Naturschiefer Rathscheck SIN 120 als Rechteckschabloneneinfachdeckung auf Gebindesteigung aus Schablonen 40 cm x 25 cm mit eingebundenen Anfangs- und Endorten incl. der erforderlichen Fuß- und Firstgebinde sowie der dafür angesetzten Zulagen,
- Anbringung von Titanzink-Liegerinnen zur Dachentwässerung incl. Fallrohren, Standrohren und deren provisorische Einbindung in die Entwässerungsanlage,
- Abbruch eines unnötigen Schornsteines bis in Höhe Dachboden und Einfassung des verbleibenden mit Titanzinkblechzarge mit Kappleisten,
- Montage von Dachzubehör wie Sicherheitsdachhaken, Dachausstieg und Laufanlage,
- Erneuerung der Zierverschieferung der Giebeldreiecke in verschiedenfarbigem Schiefer kleiner Formate, weitgehend nach originalem Vorbild,
- Verblechung der Fensterbänke der Giebeldreieckefenster und des Mauerwerksvorsprunges des EG-Mauerwerkes unter dem rückwärtigen Fachwerkgiebel.


Das Motto am Tag des offenen Denkmals am 9. September 2012 widmet sich dem Naturstoff Holz, der seit Menschengedenken ein zentraler Baustoff, in manchen Zeiten und mancherorts sogar der wichtigste ist.
Was macht Holz so bedeutend für Baumeister, Handwerker, Künstler, Hauseigentümer und -bewohner und für Restauratoren und Denkmal- pfleger? Und warum ist Holz geeignet, im Mittelpunkt des Tags des offenen Denkmals zu stehen? Der Baustoff Holz hat hervorragende bauphysikalische und baubiologische Eigenschaften. Holz wirkt wärme- und schalldämmend, feuchtigkeitsregulierend und wird als ästhetisch angenehm empfunden.
Der Fachwerkbau und die Verwendung von Holz für den Innenausbau war einer der herausragendsten Gründe, das bis dahin verfallende Haus Pfarrgasse 1a unter Denkmalschutz zu stellen. Der Landesverein sächsischer Heimatschutz e.V. organisierte in dankeswerter Weise eine Rekonstruktion des Hauses, wobei die Bausubstanz wieder hergestellt bzw. gesichert wurde. Damit bot sich dieses kleine Gebäude für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals an.
Der Landesverein organisierte für diesen Tag eine Präsentation zum Thema "Holzrestaurierung und Holzerhaltung". Heimatfreunde vom Landesvereins Sächsischer Heimatschutz begleiteten Besucher durch das Haus und wiesen auf bemerkenswerte bauliche Besonderheiten hin. Begleitend und ergänzend gab es auch eine Textilausstellung, die an die frühere regional verbreitete Leineweberei erinnerte.
Dem Thema des Denkmaltages folgend, führte Herr Marco Tausche, Tischlermeister in Pirna, eine Demonstration handwerklicher Techniken der Holzbearbeitung vor. Das Bild zeigt, wie er eine Zarge herstellt, wie sie beispielsweise für eine Schublade benötigt wird, und verwendet dazu eine einfachen Zinkung. Die Zinken sind an dem aufrecht stehendem Werkstück gut sichtbar. Am vierten Brett, dass die Zarge abschließen wird, werden mit Säge und Stechbeitel die Zinken herausgearbeitet. Durch eine keilige Zinkenform zieht sich diese Holzverbindung schon ohne Leim zusammen. Sauberes und paßgenaues Arbeiten gewährleistet eine hohe Haltbarkeit des hergestellten Stücks. So wie die Zinkung gibt es eine Vielzahl von handwerklichen Techniken in diesem Beruf, die durch die industrielle Massenproduktion und die Verwendung von Spanplatten statt Vollholz in den Hintergrund gerückt ist. Um z.B. eine auf Gehrung gezapfte Rahmenecke mit Falz herzustellen, bedarf es einer fundierten Fachausbildung oder der Erfahrung eines sehr, sehr versierten Heimwerkers.
Ähnlich wie in der klassischen Schreinerei haben auch viele der Arbeitstechniken der Zimmerer an Bedeutung verloren. Zimmerei im modernen Bauwesen steht für Verschalungen zum Betonguß und für den Dachstuhl auf Gebäuden kleinerer und mittlerer Größenordnung. Davon ist der Fachwerkbau nach alter Väter Sitte, das Zusammenfügen der Zimmer, wie er im historischen Holzbau Anwendung findet, weit entfernt. Um so mehr sind die überlieferen handwerklichen Fähigkeiten wertzuschätzen, die von Berufung und weniger vom Beruf getragen werden. Sie ermöglichen hier den Erhalt historischer Bausubstanz als Zeugnis kultureller Identität auch in unserer sächsischen Heimat.
Die junge Sebnitzer Diplom-Künstlerin Danjana Brandes präsentierte im Dachgeschoss unter dem Ausstellungstitel "Schattenkabinett"-Serigrafie und Malerei auf Flachweberei aktuelle Arbeiten.
In ihren zeitgenössischen Webereien tritt sie in die Fußstapfen alter Sebnitzer Leinewebertradition, in einer Stadt, in der einst so viele Webstühle klapperten. Auch wenn sie heute die einzige sein sollte, sieht Danjana Brandes ihre Aufgaben im Bewahren von Traditionen und der Wertschätzung von Handarbeit in Kunst und Gesellschaft.
Ca. 150 Besucher besuchten an diesem Tag das denkmalgeschützte Fachwerkhaus in der Sebnitzer Pfarrgasse 1a. Mitglieder des Landesvereins sächsischer Heimatschutz e.V. standen als Ansprechpartner zur Verfügung, wiesen auf die Besonderheiten des Gebäudes und erläuterten das Anliegen des Tages des offenen Denkmals. Das wurde von den Veranstaltern als ein guter Erfolg gewertet, mit dem sie sich in die bundesweit stattgefundenden kleineren und größeren Veranstaltungen einreihten.
Das Fachwerkaus in Sebnitz, Denkmal aus dem Jahre 1788 benötigt unseren Schutz
Mit Ihrer Hilfe konnten wir es erhalten. Bitte unterstützen Sie uns auch beim Innenausbau!
Zu den bemerkenswerten Zeugnissen der jahrhundertealten traditionellen Holzbauweise in der Stadt Sebnitz zählt das unverfälscht erhaltene Fachwerkhaus Pfarrgasse 1a. Das Gebäude steht in unmittelbarer Nähe der protestantischen Stadtkirche im Zentrum des Ortes, welches überwiegend durch die seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Wohn- und Geschäftshäuser geprägt wird. Das kleine, zweistöckige Haus als letztes Gebäude am Straßenverlauf der Pfarrgasse bezeugt die inzwischen verloren gegangene Bebauung. Es ist ein »Relikt« der in dem einstigen Ackerbürgerstädtchen üblichen Baugestaltung. Ihm kommt auf Grund seiner Lage eine besonders hohe städtebauliche Bedeutung zu, da der Straßenraum durch das Haus noch wirkungsvoll begrenzt wird.
Neben der stadtentwicklungsgeschichtlichen Komponente, besitzt das im Jahre 1788 erbaute Gebäude mit seiner im Erd- und Obergeschoss erhaltenen Fachwerkkonstruktion und den bis in das 19. Jahrhundert hinein üblichen Lehmausfachungen noch andere interessante bauhistorische Einzelheiten. Dazu gehören ebenso das aufsitzende Satteldach mit Schieferplatten und die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlichen mit Mustern dekorativ gestalteten Schieferverkleidungen an den Giebeln. Eine besondere Zier am Haus stellt die mit reichen Schnitzereien geschmückte Haustür aus der Erbauungszeit dar, die inzwischen aufwändig restauriert wurde. Alle diese Details geben Aufschluss über Handwerkstechniken und die Baukultur früherer Generationen. Der kleine Fachwerkbau vermittelt in seiner Struktur zudem sinnfällig die ehemalige Versschmelzung von Wohn- und Wirtschaftsfunktionen.
Nachdem die letzten Bewohner aus Altersgründen Anfang der neunziger Jahre ausgezogen sind, konnte ein zunehmender Verfall des Bauwerkes im vergangenen Jahrzehnt nicht mehr verhindert werden. Schwere Schäden erlitt die Bausubstanz durch aufsteigende Feuchtigkeit und damit einhergehender Versalzung und auch durch Holzschädlinge. Eine Sicherung oder gar grundhafte Instandsetzung des Hauses für den Privateigentümer war nicht möglich. Seit der Landesverein Sächsischer Heimatschutz auf seiner Hauptversammlung in Sebnitz im Jahr 2003 im Sinne seiner Verantwortung für die Bewahrung und Gestaltung unserer sächsischen Kulturlandschaft beschloss, das Fachwerkhaus auf der Pfarrgasse in Sebnitz zu retten, sind nun fast fünf Jahre vergangen.
Im Ringen um die denkmalgerechte Wiederherstellung und deren Finanzierung ist es uns in Zusammenarbeit mit der Großen Kreisstadt Sebnitz, dem Bund, dem Freistaat Sachsen, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Sächsischen Aufbaubank gelungen, eine bauliche Instandsetzung und statisch-konstruktive Sicherung des Gebäudeäußeren zu realisieren. Im Rahmen einer Modernisierungsvereinbarung und mit Unterstützung des regionalen Baugewerbes konnten wir diesen Baufortschritt erreichen – neue Fenster, ein solides Dach und eine wetterfeste Fassade künden seit Anfang Dezember 2007 davon. Im Frühjahr 2008 wurden die neuen Fensterläden angebracht und der endgültige Farbauftrag erfolgte. Damit wurde der erste Bauabschnitt vollendet. Dieses Ergebnis erreichten wir nur dank Ihrer großzügigen Spenden und Ihrer tätigen Mitwirkung.
Der nächste Bauabschnitt ist dem Innenausbau gewidmet. Ziel ist dabei die gemeinnützige Nutzung, die dem öffentlichen Interesse Rechnung trägt. So soll das Gebäude einer vielfältigen Nutzung durch den Arbeitskreis Sächsische Schweiz des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, durch Jugend- und Interessengemeinschaften, Arbeitskreise, der Aus- und Weiterbildung im Rahmen der Denkmalpflege sowie für Ausstellungen offen stehen. Darüber hinaus kann es als lebendiger Ort zur Begegnung für Jung und Alt dienen und identitätsstiftend in Sebnitz wirken.
Für den Innenausbau des Gebäudes benötigen wir vor Ort wiederum viele Helfer, die uns bei den Arbeiten unterstützen möchten. Interessenten wenden sich an die Geschäftsstelle des Landesvereins (Tel. 0351/4956153).
Bitte helfen auch Sie uns mit einer Spende, dieses schöne alte Haus weiter zu erhalten und auszugestalten. Dafür können Sie uns unter dem Kennwort »2346 Denkmalpflege Sebnitz« ihre Spende auf unser Spendenkonto IBAN DE55 8505 0300 3120 0588 22, SWIFT OSDDDE81XXX bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden überweisen. Die Spende ist steuerlich absetzbar.
Unser Konto für Ihre Hilfe
Ostsächsische Sparkasse Dresden
IBAN DE55 8505 0300 3120 0588 22
SWIFT OSDDDE81XXX