Busfahrt: Studienfahrt nach Bernburg
In folgender PDF finden Sie den Flyer mit weiteren Informationen zu Kosten, Abfahrt, Anmeldung.
Unsere diesjährige Exkursion führt uns nach Bernburg an der Saale und damit in eine alte Kulturlandschaft in der Magdeburger Börde. Bereits im Jahre 782 gab es im Ortsteil Waldau einen fränkischen Königshof, an dem der Sohn Karls des Großen eine Heerschau abhielt. Die 964 als Parochie von Gernrode erwähnte Stephanuskirche ist eine romanische Feldsteinkirche. Im Turm finden wir noch frühromanische Ritzzeichnungen. Auch der Taufstein stammt aus dem Mittelalter.
Bernburg selber besteht eigentlich aus gleich drei Gemeinwesen um eine 1239 erstmals erwähnte Brücke über die Saale, gelegen an der wichtigen Fernhandelsstraße von Leipzig nach Magdeburg. Auf dem höheren Ostufer stand seit dem 10. Jahrhundert eine Burg der Askanier. Unterhalb der Burg entstand die 1326 erstmals erwähnte Bergstadt. Auf der westlichen Seite der Saale entstand die schon 1137 erwähnte Talstadt, an der sich spätestens seit 1205 die sogenannte Neustadt entwickelte. 1561 vereinigten sich Tal- und Neustadt, die bis dahin sogar eigene Rathäuser besaßen. Erst 1825 erfolgte auch die Vereinigung mit der Bergstadt.
Auf der ehemals askanischen Burg residierten 1602 bis 1863 die Herzöge von Anhalt-Bernburg und förderten nach Kräften die Entwicklung der Stadt. Aus der Residenz wurde eine Kreisstadt und deren Verwaltung zog in Nebengebäude des Schlosses ein. Die Bergstadt wurde repräsentatives Zentrum mit Banken und Geschäftshäusern. Im Tal, das ab 1846 Bahnanschluß bekam, entwickelte sich Großindustrie, wie der Kalibergbau, Zementproduktion und eine Industriemühle, sowie die Solvaywerke, die Soda und andere Chemieprodukte herstellten.
Wir besichtigen zunächst das malerisch gelegene Schloß mit Bauteilen, deren Entstehung bis ins 12. Jahrhundert zurück reicht. Romanischen Ursprungs ist auch die Stadtkirche St. Ägidien mit der Fürstengruft der Bernburger Askanier.
Aus dem 13. Jahrhundert datiert die Marienkirche in der Talstadt, gotisch dagegen wirkt die um 1240 entstandene Nikolaikirche in der Neustadt.
Im Rahmen eines Stadtrundgangs sehen wir natürlich auch diverse Bürgerhäuser und alte Nutz- und Verwaltungsbauten.
Es gibt noch den Friedhof „Alte Bibel“, 1551 für Berg- und Talstadt angelegt, sowie einen 1826 gegründeten jüdischen Friedhof mit 500 Grabstätten, der als bedeutendster seiner Art in Sachsen Anhalt gilt.
Andreas Höhn, Reiseleiter