Eröffnung Sonderausstellung „Geschmack der Regionen“ im Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Der Kohlrabi „Böhmischer Strunk“ (Brassica oleracea var. gongylodes) ist eine alte Sorte mit großen walzenförmigen Knollen. © Gitschmann Die Eröffnung findet am 22.11.2024 im Senckenberg Museum für Naturkunde statt. Zu dieser Veranstaltung ist der Eintritt kostenlos.

23. November 2024  bis 10. August 2025

Ab dem 23. November 2024 lädt das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz zu einer spannenden und genussvollen Entdeckungsreise ein: Die neue Sonderausstellung „Geschmack der Regionen – Obst und Gemüse neu entdeckt!“ entführt die Besucherinnen und Besucher auf eine kulinarische Schatzsuche.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die unerhörte Vielfalt an Obst- und Gemüsearten, die in unseren Breiten traditionell im Freiland angebaut werden konnten und auch heute wieder genutzt werden könnten. Diese Vielfalt, die weit über das heutige Marktangebot hinausgeht, wurde in vergangenen Zeiten in Deutschland reichhaltig kultiviert, ist jedoch im Laufe der Geschichte zunehmend in Vergessenheit geraten. Der Verlust dieses Kulturguts ist schwerwiegend: Mit ihm verschwindet nicht nur genetische Vielfalt, sondern auch eine reiche, regional gewachsene Esskultur.
 
Ein lebendiger Schatz, der gepflegt werden muss
Die Ausstellung beleuchtet anschaulich und interaktiv den Wandel des Obst- und Gemüsespektrums vom Mittelalter bis in die jüngere Vergangenheit. Mit einer Fülle historischer Beispiele und unterhaltsamer Präsentationen zeigt sie, welche Früchte und Gemüsesorten einst in Deutschland angebaut wurden und wie viele dieser wohlschmeckenden Raritäten heute nur noch in Nischen existieren. Besucherinnen und Besucher erfahren, dass viele dieser Sorten entscheidend für die lokale Küche waren und ein Teil der kulturellen Identität geblieben sind – bis zu dem Punkt, an dem das Verschwinden der Nachfrage den Anbau und die Erhaltung dieser Schätze bedroht.

Chancen für regionalen Anbau und den Klimaschutz
Die Ausstellung betont, dass viele dieser einst weit verbreiteten Sorten besonders gut für den regionalen Anbau geeignet sind. Heute bietet ihr Anbau eine ökologische Chance: Regionales Obst und Gemüse erfordert weniger Transport, wodurch es eine bessere Klimabilanz aufweist. Eine interaktive Station veranschaulicht diese Unterschiede im CO2-Fußabdruck und macht die Vorteile der regionalen Produktion im Vergleich zur globalen Marktversorgung sichtbar.

Die Wanderausstellung „Geschmack der Regionen“ – Ein Projekt mit regionaler Beteiligung
Ein Teil der Ausstellung ist speziell für regionale Beiträge reserviert, die Obst- und Gemüseraritäten aus der jeweiligen Umgebung vorstellen. Zudem locken interaktive Stationen mit praktischen Tipps für den eigenen Anbau, Rezeptideen und Informationen zu Saatgutquellen.

Die Ausstellung wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Sie wurde vom Deutschen Gartenbaumuseum Erfurt gemeinsam mit Fachleuten entwickelt, um die kulinarische und kulturelle Vielfalt unserer Region wieder lebendig werden zu lassen.
 
Bild: Der Kohlrabi „Böhmischer Strunk“ (Brassica oleracea var. gongylodes) ist eine alte Sorte mit großen walzenförmigen Knollen. © Gitschmann

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