Ortsentwicklung / Denkmalpflege

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Projekte

› Restaurierung Schill-Denkmal

Medaillon des Schill-Denkmals, Foto: Veronica TeicherVon Sommer 2008 bis Frühjahr 2009 war die Restaurierung des Schill-Denkmals im Bannewitzer Ortsteil Wilmsdorf ein Schwerpunkt in der Arbeit der Regionalgruppe „Goldene Höhe “

Ferdinand von Schill wurde am 6.1.1776 in Wilmsdorf geboren. Das Denkmal stammt aus dem Jahre 1904. Es steht vor Schills Geburtshaus, in der jetzigen Ferdinand-von-Schill-Straße. Dort befindet sich auch eine kleine Ausstellung über den bekannten deutschen Patrioten, die jedoch nur zu besonderen Anlässen geöffnet ist. 1809 war Major Ferdinand von Schill eigenmächtig mit seinem Husarenregiment von Berlin nach Westfalen und weiter zur Ostsee gezogen. Unterwegs rief er das deutsche Volk zum Aufstand gegen die französische Besatzung auf. Es kam zu siegreichen Gefechten bei Magdeburg und Damgarten und zur Einnahme Stralsunds. Am 31.05. 1809 fiel Schill beim Straßenkampf in Stralsund.

Bild oben links: Medaillon des Schill-Denkmals, Foto: Veronica Teicher

Der 200. Todestag sollte im OT Wilmsdorf würdig begangen werden. Zur Vorbereitung der Gedenkveranstaltung hatte sich unter Vorsitz des Bürgermeisters eine Arbeitsgruppe gebildet, in der die Regionalgruppe „Goldene Höhe “ maßgeblich mitwirkte. Die Mitglieder der Regionalgruppe widmeten sich vor allem der Restaurierung des Schill-Denkmals. Im einzelnen ging es um

  • die Reinigung und Ausbesserung des Sandsteinkörpers,
  • die Reinigung des Messing-Medaillons und der Schrifttafel,
  • die Neugestaltung der Denkmalsabgrenzung mit Kette,
  • die gärtnerische Gestaltung des Umfelds,
  • die Erneuerung einer Informationstafel.

Erneuerte Informationstafel, Foto: Veronica TeicherAll das wäre ohne spezialisierte Firmen und ohne großzügige Spender nicht möglich gewesen. An ihre Beteiligung erinnert jetzt eine Plexiglas-Tafel auf der Rückseite des Denkmals.

Am 30.05.2009 fand als bedeutsamer Höhepunkt im Gemeindeleben die gut besuchte Gedenkveranstaltung zu Schills 200. Todestag vorm erneuerten Denkmal statt. Bundeswehrsoldaten standen Ehrenwache. Major Georgi von der Offiziersschule des Heeres in Dresden hielt eine beeindruckende, die Persönlichkeit Schills analysierende und würdigende Festansprache. Die aktualisierte Ausstellung im Schill-Haus war geöffnet. Auf großem Bildschirm lief eine Bildsequenz in Endlosschleife über Schills Leben und seine Zeit.

Bild rechts: Erneuerte Informationstafel, Foto: Veronica Teicher

Das restaurierte Denkmal verschönert auf Dauer die Ferdinand-von-Schill-Straße in Wilmsdorf und erinnert an einen außergewöhnlichen Menschen. Es wird zu den jährlichen Pflanz- und Pflegeaktionen der Regionalgruppe regelmäßig gepflegt.

Das Denkmal vor der Restaurierung, mit bereits erneuerter Umgrenzung, im Hintergrund das Schill-Haus, Foto: Veronica TeicherGedenkveranstaltung mit Ehrenwache und Festredner Major Georgi, Foto: Herr Schicht

 

 

 

 

Foto links: Das Denkmal vor der Restaurierung, mit bereits erneuerter Umgrenzung, im Hintergrund das Schill-Haus, Foto: Veronica Teicher
Foto rechts: mit Ehrenwache und Festredner Major Georgi, Foto: Herr Schicht

(Stand Januar 2017)

› Rekonstruktion und Sanierung der Triangulationssäule Gohlig

Historische Postkarte um 1900 (Ausschnitt), Foto: Veronica Teicher

Bild oben: Historische Postkarte um 1900 (Ausschnitt), Foto: Veronica Teicher

Die Säule wurde 1865 im Rahmen der Arbeiten zur „Mitteleuropäischen Gradmessung” und „Königlich Sächsischen Triangulirung” auf dem Gohlig errichtet. Sie besteht aus dem Sandstein des unmittelbar benachbarten Steinbruchs. Ihre Höhe beträgt 4 m. Heute wird sie als technisches Denkmal geführt.
 
Die Säule war ein Festpunkt der Landesvermessung, die unter Leitung von Prof. August Nagel im Königreich Sachsen in den Jahren 1862 – 1890 ausgeführt wurde. Dabei war die Station Gohlig ursprünglich für die Gradmessung im Netz I. Classe konzipiert, was an ihrer Gestaltung und Beschriftung erkennbar ist. Sie wurde später wegen Sichtproblemen zu benachbarten Stationen in das Netz II.Classe integriert. Die beiden Netze für das Königreich Sachsen umfaßten 158 Punkte. Damit verfügte Sachsen auf dem Gebiet der Landesvermessung über eines der modernsten Lagenetzen Deutschlands in dieser Zeit.
 
Säulenbasis vor der Sanierung, Foto: Veronica TeicherIm Laufe der Jahrzehnte geriet die Säule in Vergessenheit. Mit dem Niedergang und Verfall der Gaststätte „Goldene Höhe” holte sich die Natur dieses Gelände zurück. Dichtes Strauchwerk wucherte um die Säule. Vielleicht war das ein Glücksfall, denn so blieb sie uns – wenn auch verwittert und etwas beschädigt – erhalten.
 
2001 wurde das Vorhaben Rekonstruktion und Sanierung der Triangulationssäule zur Schwerpunktaufgabe der Regionalgruppe „Goldene Höhe”. Zwischen dem Grundstückseigentümer und dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. wurde, unterstützt durch die Gemeinde Bannewitz, eine notarielle Vereinbarung über die dauerhafte Nutzung und Pflege von 1000 Quadratmetern um die Säule getroffen. In vielen Arbeitseinsätzen wurde das Gelände von Wildwuchs und Unrat beräumt und Ergänzungspflanzungen vorgenommen. Es entstanden neue Wege und Abgrenzungen. Insgesamt mehr als 500 Std. freiwilliger Arbeit wurden von den Mitgliedern der Regionalgruppe, der AG Naturschutz/Landschaftspflege sowie engagierten Bürgern der Gemeinde Bannewitz geleistet.
 
Für die Sanierung der Triangulationssäule, aber auch für die Gestaltung des Umfeldes mit Wegen, Bänken, Informationstafeln, einer Fußgängerbrücke und Bepflanzung, wurden von Bürgern, Vereinen, Firmen und der Gemeindeverwaltung beachtliche Spendenmittel zur Verfügung gestellt. Die Höhe der Geldspenden betrug über 6000 Euro, die der Sachspenden und Sachleistungen etwa 9000 Euro.
 
 Feierliche Einweihung der sanierten Säule am 03.06.2005, Foto: Veronica TeicherAm 3. Juni 2005, anläßlich des 140. Jahrestags ihrer Aufstellung, konnte die restaurierte Triangulationssäule und das sie umgebende, neu gestaltete, gartenähnliche Areal mit einem kleinen Festakt und anschließendem Volksfest übergeben werden. Jetzt gilt es, sie weiterhin zu schützen und zu bewahrenund das Umfeld zu pflegen.

(Stand Jan. 2017)