Moorrevitalisierung im NSG „Dammmühle Schönfeld“

Inhalt dieses vom Freistaat Sachsen geförderten Projektes mit einer Laufzeit von 2022 bis 2025 ist die Revitalisierung von Sumpf und Moorflächen im NSG „Dammmühle Schönfeld“. In diesem Schutzgebiet befinden sich wertvolle wasserabhängige Lebensräume wie Moor-und Bruchwälder sowie Übergangs-und Schwingrasenmoore, die durch Gräben entwässert werden. Die nach der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie geschützten Lebensraumtypen (FFH-LRT) Birken-Moorwald und Übergangs-und Schwingrasenmoor weisen zurzeit einen schlechten Erhaltungszustand auf. Durch den abschnittsweisen Verschluss von 13 Grabensystemen zwecks Wiederherstellung des natürlichen Bodenwasserhaushaltes, durch Schilfschnitt auf 5 Flächen sowie durch Entnahme von Bäumen auf den Schilfflächen (Entkusselung) in den Monaten September bis Januar wird eine Verbesserung angestrebt.

In folgender PDF finden Sie die Karte „Maßnahmenflächen“.

Abschluss des Projektes

Die Maßnahmen Schilfmahd, Entkusselung und Grabenverschluss konnten vollumfänglich umgesetzt werden und erste Wirkungen sind in der Fläche bereits sichtbar. Bei der Materialentnahme und durch den Anstau von Grabenabschnitten entstanden mehr als 200 Stillgewässer und Tümpel.

Link: Vorher-Nachher-Bilder
Link: Karte temporäre Stillgewässer

Es wurden für die Langzeitbeobachtung 2 neue Grundwassermessstellen installiert sowie eine ältere vorhandene repariert, alle drei terrestrisch eingemessen und an das Landesnetz ETR89 und das Höhennetz DHHN2016 angeschlossen.

Das hydrologische Monitoring erbrachte z. B. folgende Ergebnisse:

  • Im Sommer ist die Grundwasserfließrichtung vom Teich zum Moor gerichtet.
  • In den Wintermonaten ist die Fließrichtung vom Einzugsgebiet über den Moorwald zum Übergangs-und Schwingrasenmoor bzw. den Teich gerichtet.
  • Nach Wiederanspannung des Teiches und im Winter bei angespanntem Teich ist ein leichter Gradient und damit Wasserfluss vom Teich zum Moor zu erwarten.
  • Gegenüber 2023 scheint das Moor etwas später auszutrocknen, da die tiefen Werte von Anfang Juli 2023 im Jahr 2024 erst einen Monat später erreicht wurden, obwohl das Frühjahr 2024 ausgesprochen trocken war. Ende August/Anfang September 2024 wurden allerdings wieder Wasserstände von mehr als 80 cm unter Flur erreicht, was für ein Moor definitiv zu niedrig ist.
  • Ob sich die ggf. längeren Nassphasen positiv auf den Moorwald und das Übergangs-und Schwingrasenmoor auswirken, kann über die Vegetationsaufnahmen der BfUL ermittelt werden. Die nächste Aufnahme ist 2029 geplant.
  • Für künftige Maßnahmen kann festgestellt werden, dass das Moor vor allem in den Sommermonaten an einem Wasserdefizit leidet. Die Wasserstände im Moor sind tiefer als die des Dammmühlenteiches, wodurch Wasser aus dem Teich in das Moor gedrückt wird.
  • In den zuletzt verfüllten Grabensystemen werden sich die neuen Grundwasserverhältnisse vermutlich erst nach den nächsten, hoffentlich niederschlagsreicheren Wintern einstellen.

Ergebnisse der Hydrochemischen Untersuchungen:

Das Wasser im Einzugsgebiet und im Moor ist relativ sauer (pH-Wert 4,0 bis 4,4) und im Frühjahr nitratarm, während das Wasser in Kettenbach und Dammmühlenteich eher einen basischen pH-Wert (7,4-8) aufweist und zumeist nitratreich ist.
Vor allem im Frühjahr sind sich die chemischen Analysen von Kettenbach und Dammmühlenteich sehr ähnlich, so dass  die Wasserqualität vor allem durch die Qualität des Kettenbachs beeinflusst wird. Über den Sommer weichen die chemischen Eigenschaften des Dammmühlenteiches zunehmend vom Bachwasser ab, was unter anderem durch die Bewirtschaftung verursacht sein kann. So weist das Wasser des Dammmühlenteichs im September gegenüber dem Kettenbach deutlich niedrigere Nitrat-Werte, dafür aber erhöhte Ammonium und Phosphatwerte auf.
Für die Schilfmahdflächen sollte eine Verringerung der Nährstoffbelastung durch die Stabilisierung des Wasserhaushaltes und möglichst hohe Wasserstände angestrebt werden. Durch die niedrigen Wasserstände im Sommer wird der Torf belüftet und damit Nährstoffe freigesetzt.

Maßnahmenvorschläge für die Zukunft:

  • Verringerung der Nährstoffbelastung in Kettenbach und Dammmühlenteich
  • Nährstoffentzug durch regelmäßige Mahd und Beräumung der Schilfflächen
  • Eine Wiederbelebung der alten Bachmäander zumindest zwischen Hammelwiese und Autobahn wäre eine ökologische Aufwertung des Kettenbaches und auch im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie.

Stand der Arbeiten bis Oktober 2024

In einem ersten Schritt wurde von Hydrotopio, Karin Keßler ein hydrologisches Gutachten erstellt und daraus schlussfolgernd die Feinplanung für die Grabenverschlüsse erarbeitet. Frau Keßler obliegt während des gesamten Projektes das hydrologische Monitoring. Dafür werden Wasserstandsmessstellen im Moor und im Dammmühlenteich sowie eine Messstelle im Birken-Moorwald eingerichtet. Frau Keßler obliegt auch die ökologische Baubegleitung für die Grabenverschlüsse durch die Firma Tief- und Kulturbau Mühlbach GmbH. Tatkräftig unterstützt wird sie dabei vom Gebietsbetreuer des Landesvereins Peter Reuße.


Messstelle DMT2 nach Einbau 7.7.2023 (Keßler)


Im Oktober 2023 verfüllter Graben des Grabensystems 2 (Keßler)

Bisher wurden 8 von insgesamt 13 Grabensystemen verfüllt, davon sieben im Jahr 2023 bis zum Baustopp im November aufgrund der zu nassen Verhältnisse und Schnee.
Gegenwärtig läuft die Verfüllung der restlichen 5 Systeme auf Hochtouren, denn sie muss spätestens Ende Januar abgeschlossen sein bzw. bei zu nassen Verhältnissen wieder abgebrochen werden, weil dann die notwendige Verdichtung des Materials nicht erreicht wird.
Das folgende Diagramm zu den von Frau Keßler aufgezeichneten Grundwasserständen verdeutlicht die Entwicklung seit Einrichtung der Messstellen im vergangen Jahr.

Diese Aufnahme verdeutlicht beispielhaft die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen.

Bildtitel: Zustand eines 2023 verfüllten Grabens im April 2024 (Keßler)

Schilfmahd und Entkusselung wurden von der Firma LAKUWA GmbH im Jahr 2023 begonnen und gegenwärtig ebenfalls fortgesetzt und fertiggestellt. Insgesamt erfolgt Schilfmahd auf 1,95 ha Fläche sowie Gehölzentnahme auf fünf Teilflächen.
Eine enge Zusammenarbeit und intensive Abstimmung zwischen allen Beteiligten, der Hydrologin, den ausführenden Firmen, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Meißen und dem Landesverein, sind eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Vorhabens.

Signet - Europäischer Landesfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes


Grundhafte Wegeinstandsetzung als Holzabfuhrweg in der Gemarkung Spree im NSG „Niederspreer Teichgebiet und Kleine Heide Hähnichen“

Im NSG "Niederspreer Teichgebiet und Kleine Heide Hähnichen" befinden sich neben zahlreichen Teichen auch umfangreiche Waldflächen im Eigentum des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. Das Erschließungsgebiet im Revierteil Hähnichen mit einer Größe von ca. 90 ha besteht überwiegend aus historisch entstandenen relativ gleichaltrigen Kiefernforsten mit einem Mischbaumanteil < 10%. Im PEPL ist ein zügiger Umbau dieser Kiefernbestände mit hohem Zuwachs in naturnahe Wälder vorgegeben. Dazu ist in einem ersten Schritt ein starker und kontinuierlicher Holzeinschlag notwendig, um die entsprechenden Auflichtungsgrade für die festgeschriebenen künstlichen Verjüngungsmaßnahmen von ca. 7,00 ha zu erreichen. In den übrigen Beständen soll die Erhöhung des Laubholzanteils vorzugsweise durch die Förderung der Naturverjüngung erreicht werden. Grundvorrausetzung dafür sind ebenfalls starke Durchforstungen. In den vergangenen Jahren geriet dieser Umbauprozess ins Stocken, da der Abfuhrweg zum Polterplatz unbrauchbar geworden war und ein belastbarer Wendehammer für die Holztransportfahrzeuge am Polterplatz fehlte. Dank eines Fördermittelbescheides über die RL WuF/2020 für Vorhaben zur Erschließung forstwirtschaftlicher Flächen und nach langem Ringen um die Vereinbarkeit mit den Belangen des Naturschutzgebietes konnte der vorhandene Weg auf einer Länge von 390 Metern grundhaft Instand gesetzt und ein Wegekreuz am Polterplatz befestigt ausgebaut werden. Insgesamt werden in den nächsten 10 Jahren hier Holzmengen von über 4500 fm über den instandgesetzten Weg abfließen müssen.

Signet - Europäischer Landesfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes


Waldumbau im NSG „Niederspree-Hammerstadt“

Waldumbau – Überführung von Fichten- oder Kiefernmonokulturen in gemischte, mehrstufige Mischbestände standortsgerechter Baumarten oder Abtrieb gebietsfremder Baumarten und Wiederaufforstung bzw. Verjüngung natürlicher gebietsheimischer Waldgesellschaften

Auf einer 0,9 ha großen Waldfläche des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. im Naturschutzgroßprojektgebiet „Niederspree-Hammerstadt“ wurde im Frühjahr 2019 ein stark aufgelichteter Weymouthskiefer Bestand komplett geräumt, mit einem rotwildsicheren Zaun zum Schutz vor Verbiss versehen und anschließend mit zweijähriger Stiel-Eiche auf 80% der Fläche bepflanzt. Auf den verbleibenden 20% wird die Naturverjüngung der Gemeinen Kiefer entwickelt. Eine erste Kulturpflege erfolgte im September 2019.

Der Landesverein hat dafür Fördermittel des Freistaates Sachsen der Richtlinie WuF/2014 für „Verjüngung natürlicher gebietsheimischer Waldgesellschaften in Schutzgebieten“ beantragt.

Signet - Europäischer Landesfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes


Waldumbau auf der Bosel im Spaargebirge bei Meißen

Umbau einer 0,65 ha großen Waldfläche in unmittelbarer Nachbarschaft des Botanischen Gartens der TU Dresden „Boselgarten“ mit Hilfe von Fördermitteln der Richtlinie Wald und Forstwirtschaft 2014 des Freistaates Sachsen in einem Vorhaben zur Verjüngung in Schutzgebieten.

Der zuvor aus Schwarzkiefer und Lärche bestehende Wald im FFH-Gebiet „Bosel und Elbhänge nördlich Meißen“ und im LSG „Elbtal zwischen Dresden und Meißen mit linkselbischen Tälern und Spaargebirge“ wurde nach Käferbefall im Jahr 2019 abgeräumt, im Frühjahr 2020 ein Wildschutzzaun errichtet und im April 5000 Traubeneichen gepflanzt. Seitdem erfolgten 2 Kulturpflegen, um Brombeere, Efeu, Traubenkirsche und Roteiche zurückzudrängen. Aufgrund der Trockenheit im Frühjahr haben nicht alle Bäumchen ausgetrieben, so dass im Spätherbst ca. ein Drittel nachgepflanzt werden musste.