Heimische Pflanzen und Tiere brauchen Schutz

Dem Erhalt der Biodiversität kommt im internationalen Rahmen höchste Bedeutung zu, vergleichbar etwa mit der Rolle des Klimaschutzes. Dafür sind als eine Rahmenbedingung naturschutzgerechte Strukturen notwendig. Mit unserer ehrenamtlichen Arbeit setzen wir uns für den Erhalt der Biodiversität ein und unterstützen dabei die fachliche Naturschutzarbeit des Freistaates und stehen in engem und konstruktivem Austausch mit den verschiedenen Ämtern.


Bergwiesen im Osterzgebirge

Bergwiese im ZechengrundDie Wiederherstellung und Pflege des Artenreichtums auf den Bergwiesen im Osterzgebirge sind seit 2003 Gegenstand mehrerer Projekte, die von uns gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (Bonn), dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft finanziert werden. Die wichtigsten Ziele sind die Erprobung und wissenschaftliche Dokumentation von Verfahren, mit denen artenreiche Bergwiesen mit ihren typischen Pflanzengesellschaften aus vorhandenem Intensivgrünland regeneriert und ausgebreitet werden können. Die praktizierte enge Verknüpfung von wissenschaftlicher und praktischer Arbeit trägt wesentlich zum Erfolg des Vorhabens bei. Hierfür steht das Entwicklung & Erforschungsprojekt Grünlandbiotope.


Pflanzung einer Obstbaumreihe in Oelsen

Am 5. November 2019 wurden im Ortsteil Oelsen der Gemeinde Bad Gottleuba-Berggießhübel auf einer Liegenschaft des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz 20 hochstämmige Birnen-, Pflaumen-, Kirsch- und Apfelbäume alter regionaler Sorten durch die Landesverein-Ortsgruppe Bad Gottleuba/Oelsen gepflanzt. Die Planungen dazu begannen bereits 2018 mit Recherchen zum Bestand von Landschaftselementen im Raum Oelsen und deren Ausräumung im Zusammenhang mit der Entwicklung industrieller Landwirtschaft.

Besondere Aufmerksamkeit erweckte hier die Kalkgrundwiese, an der ein Wanderweg mit Informationstafel zum Naturschutzgebiet entlang führt. Ober- und unterhalb des Wanderweges befinden sich Reste einer in früherer Zeit vorhandenen Baumreihe. Zeitzeugen konnten sich noch erinnern, dass dieser Weg als „Kirschbaumallee“ bekannt war.

Die Finanzierung löste die Ortsgruppe durch Beantragung und Inanspruchnahme von Fördermitteln. Über das Förderprogramm EPLR (Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen) in der Kulisse natürliches Erbe „Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen biologischen Vielfalt“.

Die Pflanzaktion fand am 5. November 2019 statt, nachdem bereits zuvor die Pflanzlöcher mit einem Bagger durch Mitglieder die Ortsgruppe ausgehoben worden. Die Mitglieder der Ortsgruppe Bad Gottleuba/Oelsen und sechs freiwillige Helfer aus dem Gemeindegebiet, sowie Mitarbeiter der Beschäftigungsgesellschaft Pirna e.V. und 48 Schüler der 6. Klassen und deren Klassenlehrer pflanzten 20 hochstämmige Obstbäume. Zugleich wurden der notwendige Wurzel-, Stamm- und Verbissschutz angebracht Mit Dreibockanbindung und Wildschutzzaun erfolgte die Sicherung der jungen Bäume.

Besonderheiten des Gebietes und Fragen zum Naturschutz wurden an diesem Tag ebenso vermittelt wie die Freude, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben.

Nun gilt es dafür zu sorgen, dass die Arbeiten auch Früchte tragen. Bis Ende November wurden alle Pflanzen mit 2500 l Wasser versorgt. Ein Jungbaum-Erziehungsschnitt erfolgt im laufenden Jahr und die regelmäßige Kontrolle der Anbindungen ist wiederum durch die Helfer in der Ortsgruppe gesichert.
 
Das Projekt konnte mit Unterstützung des Freistaates Sachsen und mit Mitteln der Europäischen Union umgesetzt werden. Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
 
Signet - Europäischer Landesfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes

Nachhaltiger Hochwasser- und Naturschutz

In den Jahren nach dem Hochwasser 2002 wurde in Sachsen ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderter breiter Projektverbund ins Leben gerufen, der durch verschiedenste Projekte Hochwasser- und Naturschutz verbinden sollte. In Kooperation mit der Technischen Universität Dresden, der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen und dem Staatsbetrieb Sachsenforst wurden Maßnahmen geplant, um die Wälder des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz so zu entwickeln, dass sie die besondere Hochwasserschutz- und Naturschutzfunktion erfüllen können. So wurden naturnahe Auen erhalten, bzw. neu gestaltet und naturschutzverträgliche Waldmehrung in ausgeräumten Agrarlandschaften gefördert. Seither wird kontinuierlich an dem Umbau der Wälder gearbeitet.

Weitere Informationen:
Faltblatt der DBU
Kennblatt